Das Sparbuch ist eine der beliebtesten Geldanlagen in Deutschland. Obwohl es in den letzten Jahren im Vergleich zu anderen Geldanlagen an Beliebtheit verloren hat, ist es nach wie vor die häufigste Anlageform. Wenn man sein Geld auf diese Weise anlegt, werden auf dem Sparbuch Zinsen gutgeschrieben, sodass sich das Vermögen langsam vermehrt.
Das Sparkonto als Geldanlage
Bei der Eröffnung eines Sparkontos händigt die Bank dem Anleger ein Sparbuch aus. In diesem notiert die Bank die Einzahlungen und Abhebungen und trägt daraufhin den aktuelle Kontostand ein. Außerdem werden in dem Sparbuch Zinsen gutgeschrieben. Es gilt als Legitimationspapier, das bedeutet, dass Abhebungen nur unter Vorlage des Sparbuchs vorgenommen werden können.
Es gibt zwei verschiedene Formen von Sparbüchern
Zum einen das Namenssparbuch. Bei diesem darf nur der Inhaber oder eine vertraglich bevollmächtigte Person Abhebungen tätigen. Beim deutlich weniger verbreiteten Überbringersparbuch zahlt die Bank die Beträge an jede beliebige Person aus, die das Sparbuch vorzeigt.
Die Kündigung des Sparbuchs
Rechtlich wird das Sparkonto als ein Darlehen des Kontoinhabers gegenüber der Bank betrachtet. Das bedeutet, dass dieses Darlehen auch den gesetzlichen Kündigungsfristen unterliegt. Die normale Kündigungsfrist beträgt drei Monate, doch gibt es auch Sparkonten, bei denen vertraglich eine davon abweichende Frist vereinbart wird. Außerdem wird ein Betrag vereinbart, der ohne vorherige Kündigung abgehoben werden kann. Dieser beläuft sich in der Regel auf 2.000 Euro. Wenn man ohne vorherige Kündigung einen höheren Betrag abheben will, werden sogenannte Vorschusszinsen fällig. Dabei wird ein bestimmter Anteil der vorzeitig abgehobenen Summe vom Guthaben abgezogen. Da immer mehr Filialen durch Automaten ersetzt werden, bieten die Banken als Ersatz das klassische Sparkonto eine Spar-Card an und das Konto kann online eröffnet und verwaltet werden.
Wie sich auf dem Sparbuch Zinsen ansammeln
Ziel einer jeden Geldanlage ist es, den Anlagebetrag zu vermehren. Daher werden auch auf dem Sparbuch Zinsen gutgeschrieben. Allerdings ist der Zinssatz recht gering. In der Regel schreiben die Kreditinstitute aktuell zwischen 0,25 und 1,0 Prozent Zinsen gut. Dieser Betrag ist im Verhältnis zu anderen Formen der Geldanlage sehr gering, in vielen Fällen liegen die Zinsen sogar unterhalb der Inflationsrate, sodass der Sparer, wenn man den Realwert der Geldanlage bemisst, an Kapital verliert. Daher sollte man die Sparbuch Zinsen gut mit den Zinsen anderer Formen der Geldanlage vergleichen. Denn in vielen Fällen gibt es andere Möglichkeiten, die deutlich mehr Gewinn bringen. Jedoch gibt es auch einige Fälle, in denen das Sparkonto trotz der niedrigen Zinsen eine gute Alternative sein kann.
Die Vorteile des Sparbuchs im Vergleich zu anderen Formen der Geldanlage
Einer der größten Vorteile des Sparbuchs ist, dass es sich dabei um eine recht sichere Geldanlage handelt. Die Rückzahlung des Anlagebetrags zuzüglich der vereinbarten Zinsen ist vertraglich vorgeschrieben. Ein Verlust eines Teils des Vermögens ist daher weitestgehend ausgeschlossen. Selbst bei einer Pleite der Bank ist die Einlage noch durch einen Sicherungsfonds abgesichert. Ein weiterer Vorteil des Sparkontos besteht darin, dass es dem Anleger recht viel Flexibilität bietet. Mit 2.000 Euro kann ein recht großer Betrag pro Monat problemlos abgehoben werden. Selbst bei darüber hinausgehenden Beträgen muss eine Kündigungsfrist von nur drei Monaten berücksichtigt werden und wenn der Anleger den gesamten Betrag sofort benötigt, kann er diesen gegen die Bezahlung der Vorschusszinsen auch umgehend erhalten.Es fallen für das Sparbuch keine Kontoführungsgebühren an.Nachteile gegenüber Tagesgeld und anderen Anlageformen
Der größte Nachteil des Sparbuchs ist hingegen die geringe Verzinsung. Alternativen wie Festgeld oder Tagesgeld bieten in der Regel einen deutlich höheren Zinssatz. Die Anlage in Festgeld bietet sich insbesondere dann an, wenn man viel Wert auf hohe Zinsen legt und das Geld über einen bestimmten Zeitraum hinweg nicht benötigt. Tagesgeld bietet zwar einen etwas geringeren Zinssatz, jedoch ist dieser ebenfalls deutlich höher als auf dem Sparkonto. Der Anleger profitiert hier außerdem von einer hohen Flexibilität, da der Betrag täglich verfügbar ist.
Allerdings fallen hier bei geringen Anlagebeträgen sehr oft Kontoführungsgebühren an, sodass diese Form der Geldanlage nicht für geringe Beträge geeignet ist. Das Sparkonto ist daher immer dann eine Alternative, wenn man nur einen kleinen Betrag anlegen möchte, diesen aber flexibel verwalten will. Denn in diesem Fall scheidet das Festgeld als Alternative aus, da hier der Anlagezeitraum fest vorgegeben ist und nicht gekündigt werden kann. Da bei einem Tagesgeldkonto bei geringen Beträgen oftmals Kontoführungsgebühren fällig werden, bleibt in diesem Fall das Sparbuch als sichere und flexible Form der Geldanlage die beste Alternative.
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